Interview mit Michael Galander
Bürgermeister der Hansestadt Anklam, über die Erneuerung des Daches der Nikolaikirche
„Wir sind mit unserem Kirchendach glücklich.“
Im Nordosten Deutschlands gelegen, blickt die Hansestadt Anklam auf eine bewegte Geschichte zurück. 1243 wurde sie das erste Mal urkundlich erwähnt, 1264 erhielt sie das Stadtrecht, und 1283 trat sie dem Bund der Hansestädte bei. Noch heute zeugen zahlreiche Sehenswürdigkeiten von ihrer spannenden Geschichte. Berühmtester Sohn der Stadt ist Otto Lilienthal, der seinen Träumen im wahrsten Sinne des Wortes Flügel verliehen hat.
Obwohl es hier nach der Wende aber alles andere als rosig aussah, floriert die Stadt heute wieder. Darüber, wie das gelungen ist, und welche Rolle dabei die Nikolaikirche spielt, haben wir uns unterhalten.
Herr Galander, Anklam liegt in einer strukturschwachen Region und steht damit dauerhaft vor großen Herausforderungen. Was tun Sie, damit die Stadt attraktiv ist und bleibt?
Wir haben 2011 einen Masterplan entwickelt und verabschiedet, mit dem wir unsere Innenstadt konsequent wiederbeleben wollen. Nach der Wende sind gut 6.000 Einwohner von hier fortgegangen. Unser Ansatz, diesen Trend wieder umzukehren, war Wachstum aus dem Kern heraus. Hier mussten wir anfangen und dem Bevölkerungsschwund gegensteuern. Wir haben die alten Plattenbauten abgerissen und an ihre Stelle attraktive Gebäude gebaut, wir haben Bildungseinrichtungen saniert, den Stadtpark verschönert, den Marktplatz belebt, um nur einige Maßnahmen zu nennen.
Wie haben sich der Ausbau der Infrastruktur und die Sanierung von Gebäuden bisher für Anklam ausgezahlt?
Allein schon durch die Sitzmöglichkeiten am Marktplatz ist dort wieder Leben eingekehrt. Eisdielen, Bäcker und Läden haben sich hier angesiedelt und stellen im Sommer ebenfalls Tische und Stühle nach draußen. Damit ist das Zentrum auch wieder das pulsierende Herz der Stadt. Bis heute ist der Leerstand schon zurückgegangen. Nachdem wir als Kommune den ersten Spatenstich gemacht haben, haben auch private Investoren Geld in die Hand genommen und Häuser mit Wohnungen und Geschäftsräumen gebaut oder saniert. Vom Umland sind viele Menschen zurück in die Innenstadt gezogen. Wir beobachten auch einen steigenden Besucherstrom. Diesen ermitteln wir zwar derzeit nur via Handstatistik, aber das Wachstum liegt im zweistelligen Prozentbereich. Auch bei Fahrradtouristen werden wir immer beliebter.
2011 bekam die Nikolaikirche ein neues Dach. Wie profitiert Anklam von dieser Maßnahme?
Die Nikolaikirche ist unser Attraktionsbaustein Nummer 1. Mit ihrem 103 Meter hohen Turm und einer Aussichtsplattform auf 80 Metern Höhe besitzen wir ein Alleinstellungsmerkmal an der Ostseeküste. Die Kirche ist schon jetzt ein starker Besuchermagnet. Nicht zuletzt bekommen das auch die Laden- und Restaurantbesitzer zu spüren. In einigen Jahren soll die Kirche das Otto Lilienthal gewidmete IKAREUM beherbergen. Das ist dann das i-Tüpfelchen. Dieses Museum wird sich neben dem Fliegen auch unserer regionalen Geschichte mit der Hansezeit widmen. Ohne Sanierung und neues Dach könnten wir die Kirche nicht nutzen. Sie wäre immer weiter verfallen.
Realisiert wurde das neue Dach von HAB. Woher kannten Sie das Unternehmen? Warum haben Sie sich für HAB entschieden?
Ich war früher im Baubereich tätig und habe mit dem Unternehmen schon zusammen gearbeitet und dabei gute Erfahrungen gesammelt. Auch danach hatte ich noch Kontakt zum Geschäftsführer Andreas Pörsch. Von anderen Unternehmen, die mit HAB gearbeitet haben, habe ich ebenfalls nur Gutes gehört. HAB war für die Dacherneuerung der Nikolaikirche die beste Wahl, weil das kein einfaches Vorhaben war. Wir benötigten ein neues, hochwertiges Stahldachkonstrukt. Das seit 2002 existierende Notdach musste ersetzt werden. Geplant war, die Unterkonstruktion einfach weiter nutzen und ein neues Dach darauf setzen zu können. Aber das war ein Irrtum. Aber nicht nur der gute Ruf und meine guten Erfahrungen spielten eine Rolle. Auch das Angebot zeigte schon, wie solide sich das Unternehmen einer Aufgabe nähert. Wir haben uns nicht für das niedrigste Angebot entschieden, sondern für das wirtschaftlichste. Und das kam von HAB.
Welche besonderen Herausforderungen waren beim Bau zu meistern? Wie ist das HAB gelungen?
Die Seitenschiffe der Kirche waren unterschiedlich, denn das Gebäude hatte sich mit der Zeit verzogen. Diese Unebenheiten musste die Dachkonstruktion aufnehmen. Die Experten von HAB haben das visuell dargestellt, Berechnungen angestellt und konnten uns dann schnell sagen, wie man das Problem technisch lösen kann. So lösungsorientiert arbeiten wenige. Selbst unser Planungsbüro war froh über die Fachkunde und die Lösungen von HAB. Wir sind mit unserem Kirchendach glücklich.
Wie funktionierte die Zusammenarbeit mit HAB?
Sehr gut. Ich kann das Unternehmen absolut weiterempfehlen. Die haben gute Fachleute, die Ausführung stimmt. Sie halten sich immer an Absprachen und Termine. Da klappt einfach alles. HAB ist sehr gut organisiert. Aufträge werden von A von Z erledigt, absolut zuverlässig.
Bei einem Projekt dieser Dimension ist Abstimmung wichtig für den Erfolg. Viele Behörden und Auflagen gilt es unter einen Hut zu bringen. Wie ist HAB dies gelungen?
Auch diesbezüglich hat alles gut geklappt. Ich war zwar nicht bis ins letzte Detail überall involviert, aber beispielsweise bei den Bauberatungen, in denen immer auch jemand von den Behörden mit saß, konnte vieles schnell abgesegnet werden, einfach weil HAB immer gleich gute Vorschläge am Mann hatte. Natürlich gab es wie bei jedem Bauvorhaben Probleme, aber HAB liefert auch immer gleich Lösungen dazu. Das macht den Unterschied.